Die TATI-TAN CATTERY
Sonya Stanislow

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Es war eine kleine Gruppe, die 1968 mit der Arbeit begonnen hatte: Mrs. Whittemore, Lillias Vanderhoff, Nancy Silsbee, Rose Levy, Henrietta O'Neil, Dr. Und Mrs. Eminhizer und natürlich Sonya selbst. Auf diese Gruppe geht auch die Gründung der Maine Coon Breeder's and Fancier's Association, MCBFA, zurück. Die Idee dazu kam von Nancy Silsbee. Das Schwierigste war die Erstellung eines Standards. Wie Sonya erzählte, gab es in den frühen Jahren eine gemischte Sammlung von Maine Coons:


.....die meisten der Köpfe waren runder. Einige hatten längliche Körper, andere waren kräftiger. Der Ausdruck war lieblicher und sie hatten reichlich Fell im Verhältnis zu den heutigen Typen. Die Nasen gab es in Vielfältigkeit, von langen, geraden, zu leicht konkaven bis hin zu kurzen, mit einem eindeutigen "break". Die Ohren reichten von kurz bis lang. Es gab keine Untergruppierungen, wie wir sie heute haben. Jede Katze mit weiß wurde zu Bicolor gerechnet , classic tabbies und torbies wurden zu einer Gruppe gezählt...." und "....wie Sie sicher wissen, sind Katzenmenschen sehr unabhängig und sehr auf ihre eigene Meinung versessen.

Als es dazu kam, die Gestalt der Maine Coon zu Papier zu bringen, nun, sagen wir einmal, es war nicht leicht. Wir sprachen, diskutierten, argumentierten, kämpften und stritten ohne Ende. Zu allem, worauf jemand Wert legte, hatte jemand anderer eine völlig andere Vorstellung. Rückblickend glich es oft einem Aufstand, aber es war auch ein Test unserer Fähigkeit, persönliche Vorlieben beiseite zu lassen und mit einem Standard herauszukommen, der der Katze nützte. Ich bin stolz sagen zu können, daß wir unser Ziel erreichten. Die Schwierigkeiten, auf eine tatsächliche Katze zu sehen und zu projizieren, wie sie ausschauen würde, wenn sie "perfekt" wäre, und das in Worten zu sagen, sind schwer vorstellbar. Doch , wenn man diese Schwierigkeiten multipliziert mit mehreren Katzenzüchtern, dann ist das unausdenkbar. Aber, wir taten es. Und, glücklicherweise, dieser Standard hat sich sehr wenig während der Jahre geändert."

Schon die erste Ausstellung nach Anerkennung der Rasse war ein echtes Ereignis. Sonya stellte Dauphin, seine Ehefrau Tatiana, Tanya und ihren silber-tabby American Shorthair Kater Pushkin aus. Als das Finale im ersten Ring verkündet wurde, brach ein Tumult los: Dauphin war Best Maine Coon, bester Langhaar und schließlich Best Cat geworden. Zu allem Überfluß wurde auch noch Pushkin Best Cat Kurzhaar. Aber Anerkennung der Rasse hin oder her, die anderen Langhaaraussteller wollten den Sieg einer Maine Coon nicht anerkennen. Es kam zu einem regelrechten Tumult. Viele Langhaarzüchter verlangten, daß Dauphin nochmals gerichtete werden sollte, in der Hoffnung, die Richter würden vielleicht doch einen Fehler entdecken und ihm den monumentalen Sieg wieder aberkennen. Doch die Richter blieben fest, Dauphin setzte seinen Siegeszug in zwei weiteren Ringen fort und wurde überhäuft mit Auszeichnungen, Rosetten, Pokalen und auch Geldpreisen. Sonya schreibt: „Es muß nicht gesagt zu werden, daß keine Seele mit mir sprach....Das Endergebnis meiner ersten Ausstellung führte zu einer ungeheuren Menge von Feindseligkeiten gegenüber mir und meinen Katzen....

Doch Sonya stellte weiter aus. Sie hat nie einen eigenen Wagen besessen, war entweder auf Freunde angewiesen oder auf die Eisenbahn, hin und wieder wurde auch ein Caravan gemietet, mit einer Freundin als Chauffeuse. So machte sie 1970 eine lange, mühselige Reise per Eisenbahn nach Canada. Wieder gab es keine anderen Maine Coons, aber es war eine schöne Ausstellung. Sonya und ihre Coonies wurden gut aufgenommen und fühlten sich wirklich willkommen.Dauphin und Bijou waren nun Internationale Champions.

Eine Ausstellung in Manchester, New Hampshire ist Sonya besonders in Erinnerung geblieben: „ Vor Erreichen der Ausstellungshalle gab die Autobatterie ihren Geist auf. Als wir schließlich ankamen, sperrte ich die Tür des Hotelzimmers auf und statt einen Seufzer der Erleichterung von mir geben zu können, mußte ich erschrocken Luft holen wegen der Männerkleidung auf dem Bett und dem Gesang eines „Operntenors“ aus dem Badezimmer. Der Hotelangestellte, der für die Reservierungen zuständig war, hatte irrtümlich mein Zimmer einem anderen gegeben. Ich mußte in das letzte verfügbare Zimmer übersiedeln, in dem eine Glasscheibe im Fenster fehlte. Ich konnte die Katzen auch nicht ins Badezimmer sperren, es hatte keine Tür! Für mich endete das damit, daß ich die ganze Nacht das Fenster bewachte. Trotzdem waren am Morgen die Katzen verschwunden. Mich ergriff Panik. Nachdem ich buchstäblich das Zimmer zerlegt hatte, entdeckten meine Freunde und ich, daß die Katzen sich in ein Loch der Federkernmatratze verkrochen und es sich dort gemütlich gemacht hatten. Es waren alle vorhanden, doch Pushkin fehlte. Ich rannte in die Hotelhalle und konnte gerade noch sehen, wie er einen offenen Fahrstuhl betrat. Die Türen schlossen sich und er fuhr hinunter. Bevor ich noch das Stiegenhaus gefunden hatte, kam der Aufzug zurück herauf und mein Kater stolzierte ruhig von dannen, unberührt von seinem Abenteuer.“


Das war aber noch nicht alles! Es war das erste Mal, daß Coonies in New Hampshire ausgestellt waren und dementsprechen groß war das Interesse des Publikums. Da kam jemand mit einem Mikrophon zu Sonya und fragte, warum diese Rasse, die doch bei den Besuchern so gut ankommt, so lange nicht anerkannt wurde. Die Antwort Sonyas kam prompt: Ursache waren Langhaarzüchter, die nicht wollten, daß eine andere Langhaarrasse in ihr Territorium einbrach.... Sonya hatte keine Ahnung, daß das Teil einer Radioübertragung werden sollte, die später über das Lautsprechersystem der Ausstellungshalle wiederholt wurde.....

..... Von nun an mußte Sonya einiges anhören als sie von Ausstellung zu Ausstellung reiste: „That cat, Dauphin is here,“ oder „Here comes that crazy lady with her Maine Coons.“ Und der Name „barn cat“ war noch ein Kompliment im Verhältnis zu anderen „Kosenamen“, die man Dauphin gab „ That long-haired Stray“ oder “that garbage can cat“. Aber wie Sonya sagte: „Geht es hart weiter, gehen die Harten weiter....Je mehr jemand „nein“ sagt, umso härter streite ich!“ Und natürlich ging Dauphin, von dem Sonya überzeugt war, daß er hinsichtlich des Maine Coon Typs seiner Zeit voraus war, und heute noch ein Sieger auf Ausstellungen sein könnte, weiter auf Ausstellungen.

1972 trat Sonya einem ACFA Klub bei und wurde in der Folge Präsidentin des „Friendly Felines Cat Club“ gewählt.

Langsam begannen mehr und mehr Maine Coon Catteries auch auszustellen und am 11. und 12. März desselben Jahres gab es die „show of shows“ in Long Island City mit der wahrscheinlich größten Beteiligung von Maine Coons seit deren Anerkennung. Es waren 23 erwachsene Tiere gemeldet worden, unter Einschluß der Zwinger: Mor-Ace, Norwynde, Tati-Tan, War-Tell und Quan-Yin. „.... wenn ich heute bei den Ausstellungen herumblicke, sehe ich große Gruppen Maine Coons, dann weiß ich, daß es das alles wert war. Aber in jener Zeit war es eine Menge ordentlicher, harter Arbeit....“

Wie die meisten Foundationzüchter hat Sonya um ihre Tiere ein striktes Linienzuchtprogramm aufgebaut, wobei sorgfältig auf unerwünschte rezessive Gene geprüft wurde. Ihre Linien brauchen Zeit, um sich zu entwickeln.Gesundheit und kräftiger Knochenbau gehörten immer selbstverständlich zu ihren Linien, ebenso wie die ganz besondere Beschaffenheit des Felles und der ganz bestimmte Kopftyp.


Coquette, ein Mädchen, das nur 2.9kg wog, ohne Probleme Grand Champion wurde und einige wunderbare, große rote Söhne hervorbrachte;

Eltern: Dauphin und Tatiana

„Wenn die Größe dazukommt“, meint Sonya, „muß sie als Bonus gewertet werden, es dürfen ihr aber keine anderen Qualitätsmerkmale geopfert werden......."

"....Wegen der eingebildeten Größe sind viele Leute enttäuscht, wenn sie die wirklichen Katzen sehen. Es ist eine Schande, daß viele Besucher, Aussteller und sogar Richter noch immer die größte Katze als die „beste“ ansehen. Ich finde das beunruhigend, da es die Züchter dazu führen könnte, auf größere, gröbere Katzen hinzuarbeiten, die die Feinheit und Süßigkeit des Ausdrucks vermissen lassen, der das Besondere der Rasse ausmacht....." "...einige Züchter bringen derzeit Maines mit längeren Schnauzen hervor, wahrscheinlich, um ihnen ein hundeähnliches Aussehen zu verleihen. Der süße Ausdruck, einstmals ein geschätzter, wesentlicher Bestandtelil dieser Katze, verschwindet allzuschnell in eine Erscheinungsform der Vergangenheit. Im Lauf der Geschichte hat der Mensch immer den Drang gehabt, zu verändern oder zu zerstören, was schön ist....“

Es beunruhigte Sonya, daß der Versuch, eine viel größere Katze zu schaffen, zum Schaden für ihre normalen körperlichen Funktionen werden könnte, verantwortlich auch für HD... Auch die Beobachtung, daß als Ergebnis immer wiederkehrender Inzucht die Langlebigkeit der Rasse auf der Strecke bleiben könnte, bereitete ihr Sorge.

Trotzdem war sie optimistisch. Sie freute sich, heute größere Gruppen und bessere Maine Coons bei den Ausstellungen zu sehen, daß seit 1976, als die Rasse auch in der CFA anerkannt wurde, ein mächtiger Fortschritt insgesamt gemacht wurde und sprach die Hoffnung aus, daß mit fortgesetzter Hingabe der Züchter, die hart und ehrlich an der Arbeit sind, die Rasse dem Standard sicher immer näher kommen würde. Einen Grund für den Fortschritt sah sie auch darin, daß nach Abschluß der offenen Registrierungen die Möglichkeit gegeben ist, durch Stammbaumstudium für das Zuchtprogramm einen besseren Einblick in die Genetik zu gewinnen.

"....Die Züchter von heute haben kaum eine Vorstellung von den Anstrengungen unter Schweiß und Tränen, ganz abgesehen von der finanziellen Belastung, die notwendig waren, dieser einmaligen Katze ihre verdiente Anerkennung zu verschaffen...“ Wir sollen alles tun, sie ihrem Standard immer näher zu bringen, aber wir sollen sie in ihrer ganz bestimmten wunderbaren Eigenart nicht verändern......


Sonya hat all die Jahre hindurch weiter gezüchtet, weiter ausgestellt. Sie hatte viele Erfolge zu verzeichnen. Dauphin de France of Tati-Tan war Amerikas erster Maine Coon Grand Champion und somit erster Maine Coon Grand Champion der Welt. Er war die erste Maine Coon Katze seit der Bildung des MCBFA, die die Plakette „Best Maine 1969-70“ erhielt.

Beau Brummel

Silhouette

Bon Chance

Tigre

GRC Tati-Tan’s Beau Brummel war drei Jahre hintereinander, 1983, 1984 und 1985 CFA Best Maine in der Nordatlantik Region..... Seinen Tod am Ostersonntag 1990 hat Sonya nur sehr schwer verwunden, aber nach einem Zehnerwurf zwei Jahre später, von denen alle überlebten, nahm sie wieder voll am Austellungleben teil.

3 Buben wählte sie dazu aus: die beiden Brüder Tati-Tan’s Tigre und Tati-Tan’s Silhouette und deren Halbbruder - er hat eine andere Mutter - Tati-Tan’s Bon Chance. Alle drei wurden Grand Champions,

Silhouette und Bon Chance National Winners 1997.

Tigre und Silhouette stammen aus der gleichen Verpaarung wie unsere beiden 1996 geborenen Mädchen Chanteuse und Chansonnette ( ein Neunerwurf).


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